Was die Oma schon wusste ...

Vor den Feiertage noch schnell die passenden Tipps zum Nachlesen

"Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie", sagt der Volksmund über eine Erkältung. Auslöser sind nicht etwa Bakterien, sondern mehr als 200 unterschiedliche Virenarten, die Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Fieber verursachen können. Wenn es im Hals kratzt und die Nase trieft, hat das Immunsystem schwer zu tun, denn anders als bei der Grippe kann man sich gegen Erkältungskrankheiten nicht impfen lassen und auch Medikamente können nur die Symptome lindern. Im Kampf gegen die Erreger braucht der Organismus vor allem viel Wärme, viel Schlaf und viel Flüssigkeit. Zudem gibt es eine Reihe von bewährten Hausmitteln, die die körpereigene Abwehr unterstützen, so dass nicht immer gleich "schwere Geschütze" aus der Apotheke aufgefahren werden müssen.

Stress vermeiden
Grundsätzlich gilt es bei grippalen Infekten, jede Art von Stress zu vermeiden. Ruhe ist jetzt oberstes Gebot. Ist die Erkältung erst im Anmarsch, hilft ein heißes Wannenbad, um Schlimmeres zu vermeiden. Badezusätze mit ätherischen Ölen ausgesuchter Arzneipflanzen - wie Eukalyptus-, Thymian- und Kiefernnadelöl - lindern die Beschwerden auch bei einer fortgeschrittenen Erkältung. Anschließend sollte man sich am besten ins warme Bett legen und schlafen, denn während des Schlafs ist das Immunsystem besonders aktiv bei der Abwehr der Erreger. Wer keine Badewanne hat, dem hilft ein Dampfbad, um die Atemwege zu befeuchten und das Sekret zu verflüssigen. Für ein solches Inhalationsbad eignen sich besonders Kamillenblüten, Minz-, Latschenkiefer-, Teebaum- oder Eukalyptusöl, deren Wirkstoffe die Schleimhäute auch wieder abschwellen lassen.

Viel trinken und die Schleimhäute feucht halten
Damit sich der Schleim besser lösen kann, ist zudem reichliches Trinken wichtig. Das gilt besonders bei Fieber, denn schon ab einer Körpertemperatur von 38 Grad benötigt man einen halben Liter mehr Flüssigkeit. Steigt das Thermometer noch höher, braucht der Organismus mit jedem weiteren Grad einen ganzen Liter zusätzlich. Heißer Tee mit Lindenblüten, Bockshornklee oder Holunder sind besonders wohltuend, aber auch ein heißer Zitronensaft - mit Traubenzucker oder Honig gesüßt - ist mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C jetzt genau richtig. Kratzt der Hals, wirkt heiße Milch mit Honig Wunder.
Aber auch die Nasenschleimhäute sollten möglichst feucht gehalten werden, damit ihre Abwehrfunktion schnell wieder hergestellt wird. Dazu eignen sich besonders Nasensprays oder Spülungen mit Salz, die auch leicht selbst hergestellt werden können: Etwa einen halben Teelöffel Salz in einem Glas mit lauwarmem Wasser auflösen und mit einer Pipette in die Nase träufeln. Die Mischung eignet sich ebenfalls zum Gurgeln und wirkt entzündungshemmend bei Halsschmerzen.

Hühnersuppe hilft tatsächlich
Was unsere Großmütter schon immer wussten, ist mittlerweile sogar wissenschaftlich belegt: Heiße Hühnersuppe hilft bei Erkältung. Untersuchungen am Medical Center der US-Universität Nebraska haben ergeben, dass die Zutaten einer frischen Hühnersuppe entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten und Infekte der oberen Atemwege hemmen können.

Wickel gegen Halsschmerzen und Fieber
Auch Wickel wirken gegen die Erkältungsbeschwerden. Ein altes Hausmittel bei Halsschmerzen sind Kartoffelwickel, für die zunächst ungeschälte Kartoffeln gekocht, noch heiß in ein Tuch gelegt und dann zerdrückt werden. Den nicht zu heißen Kartoffelwickel in ein Handtuch einschlagen und für rund eine halbe Stunde um den Hals legen. Gegen Husten haben sich Schmalzwickel bewährt: Etwa 50 Gramm Schweineschmalz erwärmen, mit einigen Tropfen Menthol- oder Thymianöl vermischen, auf Brust und Rücken verteilen und mit Tüchern umwickeln. Stellt sich bei einem grippalen Infekt auch Fieber ein, sollte die Temperatur nicht gleich gesenkt werden. Fieber ist Ausdruck einer Immunreaktion und unterstützt die Heilung. Steigt das Fieber aber über 39 Grad, sollte es mit Wadenwickeln gesenkt werden. Dazu werden die Unterschenkel maximal 15 Minuten lang mit feuchtkalten - aber nicht eiskalten - Tüchern umwickelt.

Feuchte Luft und Lutschbonbons
Wichtig ist auch, in den Räumen für frische Luft und ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Während der Heizperiode hilft das Aufstellen von Schalen mit Wasser, dem einige Tropfen Minz-, Eukalyptus- oder Kamillenöl hinzugefügt werden. Das verdunstende Wasser befeuchtet die Raumluft und schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen. Mit Hustenbonbons oder Halspastillen lässt sich überdies der Speichelfluss anregen, der die Schleimhäute ganz natürlich feucht hält.

Entzündungen der Atemwege gehören in ärztliche Hand
Setzt nach einigen Tagen keine Linderung ein oder wenn das Fieber anhält, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn wenn es das Immunsystem nicht schafft, die Viren zu besiegen, könnten sich Bakterien auf den geschwächten Schleimhäuten ansiedeln und zu Entzündungen der Mandeln, der Nebenhöhlen oder der Lunge führen. Spätestens jetzt ist mit der Erkrankung nicht mehr zu spaßen und die Behandlung gehört in die Hand eines Arztes.