Das Glück vermehren – zwei Seiten einer Medaille

Wir haben gestern gesehen, dass es verschiedene Wege zum Glück gibt. Und dass Wellness einige dieser Wege vorzüglich ebnet und unterstützt.

Wie fast alles im Leben hat Glück auch einen Gegenspieler: das Unglück oder besser das Unglücklichsein. Fast alles was wir tun, fördert das eine oder das andere. Unsere Denkweisen und unser Handeln unterstützen also entweder unser Unglücklichsein oder fördern unser Glück; manchmal beides gleichzeitig. Wenn wir also unser Glück mehren wollen, tun wir gut daran, beide Seiten zu betrachten.

Dazu ein kleines Beispiel: Wir freuen uns auf ein Stück Kuchen, genießen es und sind momentan glücklich. Und um das Glück zu mehren, essen wir noch ein zweites Stück. Beim zweiten Stück ist das Glück schon viel geringer als beim ersten Stück. Die Quittung steht am nächsten Morgen auf der Waage. Wir ärgern uns über das Kilo mehr, ärgern uns über unsere Disziplinlosigkeit. „Die Freud war kurz, die Reue lang“.

Sinnvoller für das Glück wäre, nur ein kleines Stück Kuchen, dies ganz langsam und äußerst genussvoll zu essen.

Wenn wir unser Glück fördern wollen, sollten wir darauf aufpassen, dass wir möglichst die Dinge unterlassen, die unglücklich machen und möglichst die Dinge fördern, die glücklich machen.

Am besten wirken die Dinge und Verhaltensweisen, die beide Seiten gleichzeitig beeinflussen. Auch dazu ein Beispiel: Wir haben gestern schon gesehen, dass ausreichender Schlaf sehr wichtig ist, damit der Körper Glückshormone produzieren kann. Wenn wir zu wenig schlafen, geht es uns nicht gut und wir gefährden unsere Gesundheit. Wenn wir dagegen für regelmäßigen und ausreichenden Schlaf sorgen, schwächen wir die ungesunde und unglücklich machende Seite und stärken gleichzeitig das Gesunde und das Glück. Wellness bietet uns die Möglichkeit, dies „mal wieder“ zu erfahren und über unser alltägliches Verhalten nachzudenken.

Glücklich zu werden bedeutet: etwas zu lernen, andere Einstellungen zu entwickeln und Dinge anders zu tun, als in der Vergangenheit. Das ist einfach gesagt. Aber wie mache ich das in der Praxis?

Ein guter Ausgangspunkt ist, sensibler dafür zu werden, was uns gut tut und was nicht. Ein vorzügliches Mittel dazu ist das Führen eines Glücks-Tagebuches. Konzentrieren Sie sich dabei zunächst nur auf das Positive. Finden Sie die Dinge heraus, die Sie glücklich machen. Und finden Sie vor allem heraus: Wie ist es dazu gekommen?

In der Praxis machen Sie das so: Kaufen Sie sich ein Kladde, ein leeres Heft, welches Ihnen gefällt. Nehmen Sie sich dann jeden Abend bevor Sie zu Bett gehen, zehn bis fünfzehn Minuten Zeit und notieren drei Dinge oder Ereignisse des Tages, die Ihnen besonders gut gefallen haben: Was ist passiert? Wie ist es dazu gekommen?

Schon nach einiger Zeit wird Ihnen auffallen, was SIE dazu beitragen können, dass die tollen Dinge passieren. Sie werden gleichzeitig sensibler für die Dinge werden, die eher Ärger, Unlust oder Unglück bringen. Aber denen brauchen Sie wenig Beachtung zu schenken. Sorgen Sie einfach dafür, dass die Glück bringenden Dinge häufiger und intensiver geschehen.

Morgen schauen wir uns an, dass Glück wenig mit äußeren Dingen als viel mehr mit innerem Erleben zu tun hat.